Erektionsstörungen (Erektile Dysfunktion)
Was Sie wissen sollten
Die mangelnde Versteifungsfähigkeit des
Penis, bzw. die ungenügende Dauer der Versteifung, wird als Erektionsstörung bezeichnet.
Eine länger andauernde Erektionsstörung, die einen partnerschaftlichen Verkehr unmöglich
macht, ist eine Krankheit. Sie kann entweder ohne erkennbare Ursache ("einfach
so") oder als Folge einer anderen Gesundheitsstörung, z. B. einer Zuckererkrankung
oder eines Bluthochdrucks, auftreten. Obwohl eine Erektionsstörung mit zunehmendem Alter
häufiger anzutreffen ist (betroffen sind etwa 1 bis 2% der 40jährigen und ca. 15 bis 20%
der 65jährigen), kann sie von Ihrem Arzt behandelt werden. Eine Behandlung sollte
insbesondere dann angestrebt werden, wenn die Erektionsstörung schon negative Folgen für
den Betroffenen und/oder die Partnerschaft ausübt.
Mögliche Formen
von männlichen Sexualstörungen
Die sexuelle Erregung geht beim Mann
mit einer Größenzunahme des Penis ("Tumeszenz") einher, die sich dann bis zur
vollständigen Erektion mit voller Härte ("Rigidität") diese Organs aufbaut.
Der Erektionsvorgang ist, wenn man es genau betrachtet, völlig unabhängig von der
sexuellen Lust ("Libido"), der Orgasmusfähigkeit oder dem Samenerguß
("Ejakulation"). Diese Unterscheidung verschiedener Formen und Funktionen der
Sexualität in ihre wichtigsten Bestandteile ist für das Verständnis von Störungen, die
zumeist (insbesondere am Anfang) nur Teilbereiche betreffen, von großer
Wichtigkeit.
Der Erektionsvorgang
Der
Penis-Schwellkörper ist nicht eine Art dehnbarer Schlauch, der durch eine vermehrte
Füllung bei gleichzeitiger Drosselung des Abstroms funktioniert. Der Schwellkörper ist
eine Art Schwamm, der aus Millionen kleiner Muskelzellen besteht. Die durch das
Nervensystem hervorgerufene Erschlaffung dieser Muskelzellen ("Relaxation")
führt über eine Weitstellung der cavernösen Räume (der "Löcher" im Schwamm) zu
einer deutlichen Erhöhung der Blutzufuhr und so zur Größenzunahme. Von größter Bedeutung
für eine vollständige Erektion ist das Erreichen einer größtmöglichen Härte
("Rigidität"). Diese wird durch die fast vollständige Drosselung des venösen
Abflusses der Schwellkörper erreicht.
Mögliche Störungen des
Erektionsvorgangs
Eine Erektionsstörung kann durch vielerlei Ursachen
hervorgerufen werden. So führen Beeinträchtigungen der Psyche, der Nerven- oder
Blutversorgung oder Hormonstörungen zu einer gestörten Erektion. Häufig finden sich aber
auch direkte Schädigungen des Schwellkörpergewebes selbst als Ursache der
Erektionsschwierigkeiten. In Untersuchungen konnte gezeigt werden, daß bei vielen
Betroffenen mehrere dieser Ursachen beteiligt waren.
Notwendige
ärztliche Untersuchungen
Da eine Erektionsstörung die Folge einer
bislang unentdeckten, schwerwiegenden Erkrankung sein kann, sollte vor der Einleitung
einer Behandlung unbedingt eine gründliche ärztliche Untersuchung erfolgen. Auch muß Ihr
Arzt abwägen, ob bestimmte Behandlungsarten in Ihrem Fall möglich sind oder auf Grund
von möglichen Nebenwirkungen bei Ihnen nicht angewendet werden sollten. Um sich ein Bild
machen zu können, wird Sie Ihr Arzt eingehend befragen und untersuchen sowie eine
Blutabnahme veranlassen. Eventuell wird Ihr Arzt auch weitere spezialisierte
Untersuchungen zur Funktionsfähigkeit der Schwellkörper vorschlagen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die intensiven Forschungen der letzten
beiden Jahrzehnte haben das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten deutlich erweitert.
Heute können Erektionsstörungen je nach Ursache, Ihren eigenen Vorstellungen und
möglichen anderen Erkrankungen ganz unterschiedlich und gezielt behandelt werden. Hierzu
stehen die verschiedensten psychologischen, medikamentösen, apparativen und operativen
Verfahren zur Verfügung. Welche hiervon speziell für Sie in Frage kommt, besprechen Sie
am besten mit Ihrem Arzt.