Die Krebsvorsorge beim Mann
Der Prostatakrebs ist gegenwärtig der am häufigsten diagnostizierte bösartige Tumor des Mannes. Ca. 40% aller Männer im Alter zwischen 60 und 70 Jahren beherbergen ohne ihr Wissen innerlich wachsende Tumoren. Nach dem Lungenkrebs ist die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache der Krebs der Prostata. Er nimmt damit als häufigste Krebserkrankung eine Sonderstellung unter den bösartigen Tumorerkrankungen ein.
Obwohl seit 1971 in Deutschland die ärztliche Vorsorgeuntersuchung des Prostatakarzinoms
für Männer ab 45 Jahren gesetzlich festgeschrieben ist, nehmen de facto maximal 15%
aller Männer diese Möglichkeit der Früherkennung wahr. Dabei steht für die Krebsmedizin
unmissverständlich fest: Die wichtigste Rolle im Kampf gegen den Krebs der Prostata
spielt die Früherkennung.
Was bedeutet die routinemäßige
Krebsvorsorge beim Mann?
Ziel der Vorsorgeuntersuchung der männlichen
Prostata ist es, schon kleinste Veränderungen des Organs möglichst früh zu entdecken, um
im Krankheitsfalle optimale Heilungschancen wahrnehmen zu können. Die gutartige
Vergrößerung der Prostata (Prostata- Adenom) oder benigne Prostatahyperplasie (BPH)
steht dabei als häufigste Erkrankung des Mannes überhaupt neben dem Prostatakrebs, d.h.
der bösartigen Zellwucherung als Ursache der Prostatavergrößerung. Die gängigen
Untersuchungsmethoden des Urologen zur Feststellung einer Vergrößerung der Prostata sind
die rektale Palpation, die transrektale Ultraschalluntersuchung und das biochemische
Testverfahren PSA.
Der tastende Finger hilft dem Urologen bei der Beurteilung der Prostata
Sie
ermöglichen dem Arzt, eine dem individuellen Patientenprofil angepasste Früherkennung
durchzuführen. Bei dieser klassischen Krebsvorsorgeuntersuchung kommt der Betroffene
selbst aus eigener Initiative zu einem ab dem 45. Lebensjahr sinnvollen Checkup zum
Urologen. Der Patient kann völlig beschwerdefrei zur routinemäßigen Untersuchung
erscheinen oder auch durch unklare Symptome oder kleinere körperliche Veränderungen
veranlasst worden sein, die Untersuchung durchführen zu lassen.
Die z.Zt.
praktizierte Früherkennung - wenn wahrgenommen - minimiert in jedem Fall das Risiko, am
Prostatakarzinom zu versterben, denn sie bezieht neben den diagnostischen Ergebnissen
auch die persönlichen Risikofaktoren des Patienten, familiäre Dispositionen sowie den
Einfluss von Ernährungsgewohnheiten in das Untersuchungskonzept mit ein.
Wie beurteilen die Fachleute den Nutzen der Früherkennung?
Das
Ziel der Vorsorge besteht darin, das Prostatakarzinom frühest- möglich – noch vor dem
Auftreten von Symptomen - zu diagnostizieren, denn nur organbegrenzte Tumoren sind
heilbar. Solche Tumoren verursachen aber im frühen Stadium keine Symptome, so dass sie
bei einem beschwerdefreien Patienten ausschließlich durch eine Vorsorgeuntersuchung
aufgedeckt werden können. Die Schwierigkeit in Diagnostik und Therapie liegt nun darin,
dass sich das Wachstum des Prostatakarzinoms sehr langsam vollzieht. Ist der Tumor noch
sehr klein, ist eine Therapie oft gar nicht notwendig. Hat die Geschwulst jedoch eine
bestimmte Größe schon überschritten, ist Heilung nicht mehr möglich. Sinn der
Früherkennung durch den Urologen ist es also, die Karzinome zu erfassen, die aus dem
unauffälligen Stadium herausgetreten sind, aber noch nicht die Grenze zu den nicht mehr
erfolgreich behandelbaren Tumoren überschritten haben.
Dieses Feld
der organbegrenzten, heilbaren Karzinome kann nur durch regelmäßige
Vorsorgeuntersuchungen beim Urologen erfolg- reich eingegrenzt werden. Denn nur die
frühzeitige Diagnose des Prostatakarzinoms ist ein Garant dafür, die Heilungschancen des
Patienten zu wahren.